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Chance Netzwerk

Projekt Diagnose-Profiling- Assessment (DPA)

Systematische Betreuung von Straffälligen mit dem Ziel der Wiedereingliederung in die Gesellschaft in Bremen und Bremerhaven

CHANCE Netzwerk ist ein Projektverbund von Akteur: innen der Straffälligenhilfe, Justiz und der Freien Träger, die sich gezielt für die Integration und Betreuung von Straffälligen im Land Bremen und Bremerhaven einsetzt. Ziel ist die berufliche und somit auch soziale Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Die Umsetzung geschieht mithilfe verschiedener Qualifizierungsmaßnahmen, Beratungs- und Beschäftigungsangeboten wie auch deren Vernetzung untereinander.
Dieses Projekt wird durch die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.

Teilprojekt Diagnose Profiling Assessment - DPA

Kurzbeschreibung:

Die Maßnahme DPA steht bei Inhaftierten mit unklaren Kompetenzen, Migrationshintergrund oder mit einer veralteten/ unklaren Qualifikation am Anfang des oben beschriebenen Förderkorridors. Bei diesen besonders förderintensiven Insassen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bremen, dient diese Maßnahme zur Feststellung von handwerklich motorischen Fähigkeiten. Die Inhaftierten werden in den eigens dafür eingerichteten Werkstatt innerhalb der JVA Bremen getestet und qualifiziert um berufliche und fachliche Grundfertigkeiten zu erlernen sowie diese zu festigen. Die Laufzeit eines Kurses beträgt 3 Monate und es können jeweils bis zu 9 Inhaftierte daran teilnehmen. Neben den praktischen Arbeiten in den Bereichen Holz und Metall, gehört auch die Erstellung eines Kompetenzprofils, welches über das wissenschaftliche, standardisierte und normierte Testverfahren hamet2 (Modul1) ermittelt wird dazu. Nach dieser Beurteilung werden die Teilnehmenden, entsprechend ihrer Talente und Möglichkeiten, in die unterschiedlichen Qualifizierungsbereiche der JVA Bremen (Tischlerei, Schlosserei, Küche, Malerei, Müllrecycling, Landschaftspflege, Elektrotechnik, Stücklohnbetriebe, Bauunterhaltungsbetriebe) vermittelt.

Zielgruppe:

Bei dem oben erwähnten Personenkreis, handelt sich es meistens um Inhaftierte mit multiplen Problemlagen (z. B. Suchterkrankungen und dessen Folgen), die noch keine oder nur wenig Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt haben. Sowie auch Personen, die aus gesundheitlichen Gründen in ihrem bisherigen Tätigkeitsfeld nicht mehr eingesetzt werden können und daher eine Beurteilung der eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse benötigen.

Zielsetzung:

Das vorrangige Ziel der Maßnahme ist die Erfassung von arbeitsmarktrelevanten handwerklichen Fähigkeiten. Die Teilnehmenden lernen einen realistischen Blick für eigene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse zu entwickeln. Es soll ein gesundes Selbstbewusstsein, im Gegensatz zu Selbstüberschätzung oder dem Gefühl von Minderwertigkeit, gefördert werden. Zudem gibt die Maßnahme den Teilnehmern eine Vorstellung ihrer beruflichen Möglichkeiten und die Gelegenheit, sich an das alltägliche Arbeitsleben zu gewöhnen.

Methode:

Die Feststellung des Wissensstandes und der jeweiligen Fähigkeiten der Teilnehmenden erfolgt mit dem hamet2 Test. Dieser besteht aus unterschiedlichen Eignungstests, die die handwerklich-motorischen Eignungen erfassen. Ermittelt werden sowohl schulische und soziale Stärken als auch berufliche Basiskompetenzen, Lernfähigkeit und vernetztes Denkvermögen.
Eine besondere Rolle in der Vermittlung der gewünschten Fähigkeiten spielt die praktische Arbeit in der Werkstatt. Dort werden nicht nur handwerkliche Fähigkeiten erlernt, sondern auch die Schlüsselqualifikationen (Leistungsbereitschaft, Zielstrebigkeit, Kreativität, Kommunikations- und Teamfähigkeit), die auf dem heutigen Arbeitsmarkt unumgänglich sind. Nach Beendigung des Kurses, werden die Teilnehmer, entsprechend Ihrer Talente und Möglichkeiten, in die unterschiedlichen Qualifizierungsbereiche/ Betriebe der JVA-Bremen vermittelt. Dadurch soll den Teilnehmern die Chance gegeben werden, sich weiterzuentwickeln und berufsspezifische Qualifikationen zu erwerben.
Durch die eigene Herstellung von Holzprodukten wie z. B. Bänken, Tischen, Holzdekoration für den innen -, außen Bereich und weiteren Holzspielsachen, wird besonders das Selbstbewusstsein gefördert.

Die hergestellten Produkte werden zudem an gemeinnützige Einrichtungen wie z. B. Kindergärten, Kirchengemeinden und Mütterzentren unentgeltlich abgegeben. Aus der Freude und Dankbarkeit der Beschenkten gewinnen die Teilnehmer, oft zum ersten Mal, das Gefühl der Anerkennung und Würdigung. Auch dies trägt zur Stärkung des Selbstbewusstseins, der Lernkompetenzen und der Arbeitsmotivation bei.

Informationen bekommen Sie auch direkt von:

Frau Iris Mack

Leiterin Projekte


Herr Michael Lehmann

Maßnahmenleiter DPA

+49 421 361-15065
+49 421 361-15353
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